Kreativität ohne Happy End – dafür mit Klingonen
Sascha Theobald hat sich seine Rippe angeknackst. Ausgerutscht in der Badewanne. Und weil ihm das viel zu unspektakulär war, hat er in einem Blogbeitrag (Gewinnspiel: Kreativität ohne Happy End) dazu aufgerufen, eine phantasievolle, kreative Geschichte darüber zu schreiben, wie es zu der Rippenfraktur kam. Der Schreiber der besten Geschichte kann sogar etwas gewinnen. Find ich eine klasse Idee! „Ob Action, Weltraum oder Alltag. Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt“, schrieb er. Beim Lesen des Wortes „Weltraum“ begannen meine Augen zu leuchten. Ich als Trekkie wollte schon immer mal eine Star Trek - Geschichte schreiben! Und das kam dann dabei heraus...
Der Weltraum – unendliche Weiten...
Es war einer dieser verflixten Montage. Schon beim Aufstehen merkte ich, dass das kein guter Tag werden würde. Am liebsten wäre ich liegen geblieben. Aber es half nichts. Schließlich musste ich ja pünktlich zum Dienst antreten. Was soll denn sonst meine Mannschaft von mir denken? Schnell noch frühstücken. „Computer, Waffeln mit Sirup und einen starken Kaffee bitte.“ Wenigstens funktionierte der Replikator. Der Kaffee war fast genießbar.
Ich wollte gerade genüsslich in die Waffeln beißen, als mein Kommunikator piepste. „Ja, was ist?“, rief ich genervt. „Captain, sie müssen sofort auf die Brücke kommen. Wir haben einen Notruf vom Planeten Xylor erhalten.“ Die Stimme gehörte meinem Ersten Offizier. Er klang etwas nervös. „Na toll! Nicht einmal in Ruhe frühstücken kann man“, antwortete ich schroff und beendete die Verbindung. Schnell trank ich noch einen Schluck Kaffee und zog meine Uniform an.
„Captain auf der Brücke!“, ertönte es, als ich den Turbolift hinter mir ließ und die Brücke betrat. „Commander Baker, spielen Sie bitte den Notruf ab!“, befahl ich meinem Ersten Offizier. Ein starkes Rauschen ertönte, unterbrochen von ein paar Wortfetzen: „ ...angegriffen...schwere Verluste...Klingonen...brauchen Hilfe....“ „Captain, eine bessere Qualität kann ich Ihnen leider nicht anbieten.“ Diese Stimme gehörte meinem Wissenschaftsoffizier, Mr. Vorik. Als typischer Vulkanier zeigte er natürlich keinerlei emotionale Reaktionen beim Anhören des Notrufes. „Captain, darf ich Sie darauf hinweisen, dass wir laut Sternenflottenverordnung verpflichtet sind, auf jedweden Hilferuf zu reagieren?“ „Ja, Mr. Vorik, Sie dürfen. Steuermann, nehmen Sie Kurs auf den Planeten Xylor. Maximum Warp!“
Eine weiß-blaue Kugel erschien auf dem Bildschirm. Der Planet Xylor. „Scannen Sie die Umgebung nach feindlichen Schiffen“, befahl ich rasch meinem Wissenschaftsoffizier. „Und gehen Sie auf gelben Alarm. Bei diesen Klingonen kann man nie wissen!“ Während der Scanner arbeitete, lief ich unruhig die Brücke auf und ab. Wie gerne hätte ich mich einfach wieder in mein Bett gelegt. Aber ich wollte ja unbedingt ein eigenes Raumschiff kommandieren. Jetzt hatte ich den Salat. „Captain, feindliche Raumschiffe sind nicht auszumachen. Vermutlich haben Sie sich getarnt. Aber auf der Planetenoberfläche hat definitiv ein Kampf stattgefunden“, meldete sich Mr. Vorik zu Wort. „Dann wird uns nichts anderes übrigbleiben, als auf den Planeten hinunterzubeamen und für Ordnung zu sorgen. Commander Baker, Mr. Vorik, Sie begleiten mich. Wir nehmen noch ein Sicherheitsteam mit. Lieutenant Loxa, Sie haben das Kommando.“ Mit meinen Begleitern steuerte ich auf den Turbolift zu, um zum Transporterraum zu gelangen.
Wir materialisierten auf dem Planeten. Was ich als Erstes wahrnahm, waren die vielen Trümmer, die überall verstreut herumlagen. Hier hatte wirklich ein Kampf stattgefunden. Ich wollte meinen Männern gerade befehlen, die Umgebung nach Lebenszeichen zu scannen, als plötzlich eine laute Stimme schrie: „Halt! Stehenbleiben! Identifizieren Sie sich.“ „Ich bin Captain Sascha Theobald vom Föderationsraumschiff USS Creative. Wir haben einen Notruf erhalten und möchten helfen”, rief ich zurück. Stille. Nichts geschah. Langsam traten ein paar dunkle Gestalten aus dem Schatten hervor. „Entschuldigen Sie, Captain Theobald. Wir dachten, Sie wären Klingonen.” Entspannt nickte ich meinen Männern zu, ihre Phaser sinken zu lassen. Das waren Einheimische. „Es ist ja nett, dass Sie uns helfen wollen. Aber leider kommen Sie zu spät. Die Klingonen sind bereits verschwunden”, sagte einer der Xylorianer. „Braucht einer von Ihnen medizinische Versorgung?”, fragte ich. „Nein, danke. Wir haben jetzt wieder alles unter Kontrolle.” Die Xylorianer verabschiedeten sich und verschwanden wieder in den Schatten, aus denen sie gekommen waren. Ich gab den Befehl ans Schiff, uns wieder zurückzubeamen.
Nachdem ich wieder auf der Transporterplattform stand, war ich erleichtert. Vielleicht ist das doch nicht so ein schlechter Tag. Zumindest gab es keinen Kampf mit den Klingonen. Ist doch auch schon was. Und dann passierte es. Ich stolperte und krachte mit meinem Rücken an die Kante der Transporterkonsole. Knacks. Während mir vor Schmerz die Sinne schwanden, hörte ich noch dumpf eine Stimme: „Krankenstation. Wir haben einen medizinischen Notfall.”
Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf einem Krankenbett. Doktor Miller, der Schiffsarzt, war gerade dabei, meine Werte zu studieren, als er mich bemerkte. „Captain, schön, dass Sie wieder da sind. Sie hatten Glück im Unglück. Sie haben zwar eine Rippenfraktur, aber die Rippe ist nicht ganz durch. Nur angeknackst.” Na toll! Ich wusste, dass das kein guter Tag werden würde. Wäre ich heute morgen doch nur liegengeblieben. Verflixter Montag!
THE END
Quelle für Titelbild: © JavaDuke - Fotolia.com
Kommentare:
01. Kommentar
Gesendet von Denise Kaufmann
am 18. Februar 2014 - 9:19 Uhr
Was einem zum Thema "Weltraum" so alles einfallen kann, v.a. als Trekkie ;-) Macht wirklich Spaß, deine Geschichten zu lesen! Freu mich schon auf die Fortsetzung mit Captain Theobald... aber dann hoffentlich ohne Rippenfraktur!
02. Kommentar
Gesendet von C Kez Hoyer
am 20. Februar 2014 - 16:58 Uhr
Hehe ist richtig gut geworden, deine erste Trekkie-Geschichte ;) :D Fortstzung folgt hoffentlich :D
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